Bei schlechtem Wetter ist ein spannender Besuch in einem von Nürnbergs Museen das perfekte Ausflugsziel für Familien. Das Naturhistorische Museum am Marientorgraben in Nürnberg ist von außen zwar eher unscheinbar, offenbart seine Qualität aber nach dem Betreten. Also nicht abschrecken lassen, sondern unbedingt einmal besuchen. Das Highlight ist sicherlich das Dinosaurierskelett eines Plateosaurus im Treppenhaus.
Außen pfui, innen hui!
Die Geschichte des Naturhistorischen Museums in Nürnberg beginnt im Jahr 1801, da nämlich wurde die Naturhistorische Gesellschaft gegründet. Die Sammlung und die Mitgliederzahl der Gesellschaft wuchs und 1884 erfolgte dann die Museumseröffnung im Haus „Zur Blume“. Heute ist die Naturhistorische Sammlung in der Norishalle beheimatet und umfasst Gebiete wie Geologie, Vorgeschichte, Pilz- und Kräuterkunde, Ethnologie und vieles mehr.
Das Naturhistorische Museum Nürnberg erzählt vom Leben der Steinzeitmenschen in der Region, zeigt keltische Kunst sowie Kulturschätze aus fünf Weltregionen und archäologische Funde aus dem Vorderen Orient. Ausstellungen zur höhlenreichen Karstlandschaft sowie zur Erdgeschichte Frankens mit Skeletten eines Höhlenbären und eines acht Meter langen Plateosaurus komplettieren das Museumsangebot.




Der Dino im Treppenhaus
Exponate in der Geologische Abteilung beleuchten die Veränderungen von Landschaften und Klima unserer Region im Verlauf der Erdgeschichte. Abschnitt für Abschnitt wird der Bau der heimischen, fränkischen Schichtstufenlandschaft dargestellt. Der Hingucker schlecht hin ist jedoch der acht Meter lange Plateosaurus, einer der ersten, großen Saurier überhaupt. Das beeindruckende Skelett ist im Treppenaufgang zu bestaunen und unser persönliches Highlight.
Die ersten Zeugnisse dieser Dinoart wurden im Jahr 1834 vom Chemieprofessor Johann Friedrich Engelhardt in der Nähe von Nürnberg gefunden, der erste Dinosaurierfund in Deutschland. Seither fand man mehr als hundert weitere fossile Skelette dieser Art, viele davon in Süddeutschland. Der Plateosaurus engelhardti ist somit einer der am besten erforschten Dinosaurier überhaupt. Der zweibeinige Pflanzenfresser lebte vor mehr als 200 Millionen Jahren im heutigen Europa. Plateosaurus besaß einen langen Hals, einen kleinen Kopf und starke Greifhände. Ausgewachsene Tiere wurden bis zu zehn Meter lang und wogen gut vier Tonnen. Wow!




Reise durch die Menschheitsgeschichte
100.000 Jahre Menschheitsgeschichte spiegeln sich in den Funden aus der Region um Nürnberg. Anhand vieler Originalfunde, Dioramen mit lebensgroßen Figuren rekonstruiert das Museum das Leben in der Vorzeit. Sie ermöglichen die Begegnung mit den Menschen aus verschiedenen Epochen. Von Altsteinzeit, über Broze- und Eisenzeit steht die Entwicklung unserer Vorfahren im Fokus. Sehr interessant ist auch die Abteilung über Ethnologie. Hier bekommt man viele Einblicke in das Leben und Denken auf vier Kontinenten, in Geschichte und Gegenwart. Natürlich immer mit regionalen Schwerpunkten.


Unser Familienfazit
Interessantes, klassisches Museum, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist, wenn euch die Menschheitsgeschichte, Dinosaurier und Höhlenforschung interessieren. Es gibt viel zu bestaunen und man kommt schlauer wieder heraus als man vorher hinein gegangen ist. Multimediaelemente oder sonstige technische Animationen findet man hier vergeblich, was jedoch überhaupt nicht schlimm ist. Hier bekommt man als Besucher in den Genuss eine ganz klassischen Museumsbesuchs. Uns hat’s gefallen und der Plateosaurus besonders. Sehr beeindruckend.
Buchtipp


(Affiliate Link zu Amazon)
0 Kommentare zu “Ein Besuch im Naturhistorischen Museum in Nürnberg”