Wir haben uns vorgenommen, die Ecken Frankens noch mehr zu erkunden, in denen wir bisher kaum oder noch überhaupt nicht waren. Dazu gehört auch das nördliche Franken, die Region Hassberge. Die Hassberge gehören zu den jüngsten und kleinesten Naturparks in Franken und haben einiges zu bieten. Beispielsweise finden sich in der Region viele alte Burgen und Ruinen, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Eine solche Ruinentour haben wir vor einiger Zeit unternommen. Die Burgruine Rotenhan stelle ich euch heute mal genauer vor.
Seltene Felsenburg
Die Ruine Rotenhan liegt unweit von Ebern, einem kleinen Städtchen in Unterfranken. Wer möchte, kann mit dem Auto bis direkt an die Ruine heranfahren und auf dem dortigen Wanderparkplatz parken. Nur ein paar Schritte sind es von hier in den Wald hinein und man steht direkt vor den beeindruckenden Überresten der Burg Rotenhan. Rotenhan ist eine der ungewöhnlichsten Burganlagen Bayerns, den sie ist eine von nur sehr wenigen hochmitelalterlichen Felsenburgen. Das bedeutet, dass die Erbauer den unteren Teil der Burg direkt in den Sandsteinfelsen schlugen und bauten. Viele Burgteile wurden sogar komplett aus dem Felsen herausgemeißelt, wie beispielsweise Türen, der Zugang zur Burg und die Treppen. Wer genau hinsieht, kann auch noch die Lager für die Holzbalken entdecken. So wurden Zwischendecken aus Holz eingezogen, die heute natürlich nicht mehr erhalten sind. Es ist wirklich faszinierend, dass all diese nach so langer Zeit noch zu erkennen ist.
Die Burganlage ist der Stammsitz der Freiherren von Rotenhan, in deren Besitz sich die Burg noch heute befindet. Erwähnung fand die Burg das erste Mal im 12. Jahrhundert. Lange stand sie nicht, denn bereits im 14. Jahrhundert wurde Burg Rotenhan zerstört, sodass heute nur noch Reste der ursprünglichen Burganlage erhalten sind.
Burgenkundlicher Lehrpfad
Burg Rotenhan liegt am Burgenkundlichen Lehrpfad des Landkreises Haßberge. Dieser Lehrpfad erstreckt sich über 40 Kilometer und ist für Wanderer und Radfahrer gleichermaßen geeignet. Der Rundweg führt zu insgesamt acht Burgen, Burgruinen und Burgställen, die jeweils vor Ort durch Schautafeln erläutert werden. Der Rundweg startet und endet an der Doppelburg Lichtenstein. Unweit der Burg Lichtenstein befindet sich der Felsburgstall Teufelsstein. Der Burgstall Dürrnhof ist die nächste Station des Weges, gefolgt von Ruine Rotenhan und der Burgruine Rauheneck. Im Westen finden sich noch die Randhausburg Bramberg und zu guter letzt die Ruine Altenstein. Burgenfans kommen hier also voll auf ihre Kosten.
Unser Fazit
In meinen Augen eine der spannendsten Ruinen, die wir bisher besucht haben. Mitten im Wald ragen die Überrest der Burganlage hervor und bieten viel Raum zum Entdecken der alten Zeiten. Wir fanden den Aufenthalt dort wirklich toll und unser 8-Jähriger wollte gar nicht mehr weg. Und Tipp von uns: Wenn ihr eh schon hier in der Gegend seid, nutzt die Gelegenheit, um noch weitere Ruinen oder Burgen anzusehen. In den Hassbergen gibt es viele davon.
Infobox
Adresse: Burgruine Rotenhan, 96106 Ebern
Parken: Ein kleiner Wanderparkplatz befindet sich unmittelbar an der Ruine.
Informationen: Die Ruine ist das ganze Jahr frei zugänglich. Das Gelände um die Burgruine ist nur bedingt für Rollstühle und Kinderwägen geeignet.
Tourentyp: Die Ruine liegt mittem im Burgenwinkel am Burgenkundlichen Lehrpfad. Weitere Burgen, Schlösser und Ruinen sind in der näheren Umgebung. Wer möchte, kann beispielsweise zur benachbarten Ruine Lichtenstein weiterwandern, die sich etwa 4,5 Kilometer entfernt befindet. Ein toller Rundweg.
Internet: Mit der App “Burgdämonen” lassen sich die Burgen und Ruinen des Burgenwinkels spielerisch erkunden. Alle Informationen und die App unter: http://www.burgenwinkel-abenteuer.de/
Einkehrmöglichkeit: In Ebern gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten, beispielsweise das Gasthaus “Schwarze Schänke”, Eichelberger Dorfstraße 17, 96106 Ebern
In der Nähe: Burgruine Lichtenstein, 96176 Pfarrweisach
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