Die Fränkische Schweiz liegt bei uns direkt vor der Haustür. Kein Wunder, dass wir häufig Ausflüge in diese wunderschöne Gegend unternehmen. Unser letzter Familienausflug führte uns nach Streitberg in die Binghöhle. Von Erlangen aus liegt Streitberg etwa 35 Minuten entfernt, sodass wir mit dem Auto super schnell dort waren. In Streitberg kann man das Auto direkt am Dorfplatz parken. Von dort aus ist die Höhle auch schon ausgeschildert und wir folgten einfach der Beschilderung und dem breiten Kiesweg.
Höhlenführungen nach Bedarf
Der Weg ist für kleine Kinder bestens geeignet und nach kurzem, steilen Marsch sind wir auch schon am Kiosk vor der Binghöhle angekommen. Die Höhle selbst wurde 1905 von Ignaz Bing entdeckt und erschlossen, der ihr kurzerhand seinen Namen verpasste. Seither ist die Höhle mit ihren unzähligen Tropfsteinen auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Und genau diese Höhle wollten wir uns ansehen. Ich hatte erst ein wenig Sorge, ob unser 3-Jähriger für so eine Höhenbesichtigung schon groß genug ist. Aber alle Sorgen waren unbegründet. der kleine Mann hatte (mit seiner Stoffeule im Arm) überhaupt keine Angst und fand die Höhle mehr als spannend. Führungen finden dort je nach Bedarf statt. Das heißt, wenn sich genügend Leute vor dem Höhleneingang versammelt haben, geht die Führung los. Ein wenig Wartezeit hatten wir also. Und für die Fotolizenz, damit wir ein paar wunderbare Tropfsteine fotografieren konnten, zahlten wir gern einen Euro extra.
Dann ging es los. Die Höhle, so berichtete unser Höhlenführer, war früher ein unterirdischer Fluss, der sich tief im Fels seinen Weg suchte. In der Höhle herrscht das ganze Jahr nur eine Temperatur von 9 Grad. Dafür waren wir gewappnet und hatten extra unsere Jacken mitgenommen, auch wenn es draußen an der Sonne schöne sommerliche 24 Grad hatte.
Nach dem Höhenbesuch kauften wir uns ein Eis. Junior suchte sich dafür ein Wassereis mit Colageschmack aus. Nach etwa drei Bissen wollte er sein Eis jedoch nicht mehr und fing an zu weinen: “Ich möchte ein grünes Eis haben!” “Ja, aber du hast dir doch dieses Eis hier ausgesucht.” sagte ich. “Es wird jetzt nicht noch ein Eis gekauft.” Das hatte zur Folge, dass das Geheule noch lauter wurde. “Ich will aber ein Eis haaaaaben! Ein grünes!” Wir kauften kein zweites Eis und schleppten unser heulendes und brüllendes Kind davon.
Unser nächstes Ziel war der Aussichtspavillion. Auch dieser war ausgeschildert. Doch Junior wollte jedoch absolut nicht und weinte noch immer jämmerlich. Alle Überredungskünste halfen nichts und so machten wir uns auf den Weg hinunter zum Auto. Dort luden wir unsere Jacken ab und Junior bekam seinen Schnuller, damit der völlig aufgelöste Knirps sich wieder beruhigen konnte. Mittlerweile wusste er selber nicht mehr, warum er eigentlich weinte. Nach und nach beruhigte er sich wieder und wir konnten unsere Wanderung fortsetzen. Also doch noch rauf zum Aussichtspavillion.
Der Wanderweg hier war viel schmäler und Papa hielt den Sohnemann lieber fest an der Hand. Denn links und rechts ging es schon mal einige Meter nach unten. Oben an der Aussichtsplattform angelangt, hatten wir einen wunderbaren Blick, über das gesamte Wiesenttal und sahen auch die Burgruine Neideck und die Burgruine Streitberg. Es war wunderbar. Also machten wir erst einmal eine kleine Brotzeit und stärkten uns für den weiteren Weg.
Vorbei an vielen Felsen und durch den Wald hindurch folgten wir noch einem kurzen Rundweg. Dieser war ganz schön schmal und eng und teilweise trug ich Junior lieber auf dem Arm. Wir wollten nicht riskieren, dass er uns doch noch den Berg hinunterpurzelt.
Gegen Nachmittag machten wir uns dann wieder auf in Richtung Heimat. Jedoch nicht ohne vorher noch in einem Biergarten einzukehren und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Die Wanderung hoch zur Binghöhle ist absolut familientauglich. Der Weg ist aus Schotter und für Kinderwägen und Buggys mit geeigneten Reifen befahrbar. Für unseren 3-Jährigen war die Tour ideal – nicht zu lang und man hatte jede Menge zu sehen.
Unser Familienfazit
Höhlenbesuche sind immer eine spannende Sache. Während der Bayerischen Schulferien finden spezielle Kinderführungen immer Montags bis Freitags um 11 Uhr (Themenführung Fledermaus), 14 Uhr (Märchenführung) und 16 Uhr (Abenteuerführung) statt.
Infobox
Adresse: Schauertal, 91346 Wiesenttal
Parken: kostenloser Parkplatz direkt am Höhlenausgang oder auf einem der anderen Wanderparkplätze in Wiesenttal
Informationen: Zugänglich nur im Rahmen einer Höhlenführung. Für Kinder gibt es spezielle Abenteuer- oder Märchenführungen. Führungen immer Di bis So von 10 bis 17 Uhr.
Internet: https://www.binghoehle.de/
Einkehrmöglichkeit: Im Ort Wiesental gibt es verschiedene Gaststätten. An der Binghöhle selbst befindet sich ein kleiner Verkaufskiosk.
In der Nähe: In Sichtweite auf der anderen Talseite thront die Burgruine Neideck über das Wiesenttal.
5 Kommentare zu “Wir erkunden die Binghöhle in der Fränkischen Schweiz”