Was gibt es Spannenderes, als gemeinsam Höhlen zu entdecken? Zum Glück gibt es in der Fränkischen Schweiz viele davonn, einige Schauhöhlen wie die Teufels- oder Binghöhle, aber auch viele kleinere Höhlen, die man selbst erkunden kann. Diesmal beginnt unsere Höhlenwanderung zur Esperhöhle im kleinen Örtchen Burggaillenreuth nahe Gößweinstein. Am Ortsanfang von Süden her kommend auf der linken Straßenseite befindet sich ein Wanderparkplatz. Dort stellen wir das Auto ab und starten unsere Tour. Für ein kurzes Stück folgen wir der Hauptstraße und biegen dann auf Höhe der Freiwilligen Feuerwehr nach rechts ab, folgen dem Kiesweg, und lassen das Dorf und seine Häuser hinter uns. Hier finden sich auch schon die ersten Infoschilder, die uns den Weg zur Esperhöhle zeigen.
Auf den Spuren der Kelten
Der Waldrand kommt näher und wir folgendem Wanderweg immer weiter hinein in den schattigen Wald. Nach einiger Ziet entdecken wir ein Schild mit der Aufschrift “Keltenwall”. Also entschließen wir uns, einen Abstecher hinauf auf den Wall zu machen, der eigentlich nicht auf unserer Strecke liegt. Die einstige Befestigungsanlage aus der Zeit der Kelten liegt auf der Bergkupppe, die auch als alter Schlossberg bezeichnet wird. Ein Schloss gab es hier allerdings nie.
Das große Plateau ist von Wällen umgeben, die auch heute noch deutlich erkennbar sind. Wir folgen einem schmalen Weg und dutzenden steinernen Treppenstufen, die durch das ganze Gestrüpp fast verdeckt sind. Die Schutzwälle waren bis etwa einen Meter hoch und zehn Meter breit und dienten der Verteidigung. Funde deuten darauf hin, dass die Befestigung auf die Zeit des sechsten bis vierten Jahrhunderts vor Christus zurückkeht. Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass nach all der langen Zeit und Umwelteinflüsse, die Befestigungswälle immer noch zu erkennen sind.
Naturschönheit Esperhöhle
Dann gehen wir zurück auf den Hauptweg und folgenden unserem ursprünglichen Wanderweg. Überall im Wald finden sich verstreut immer wieder Felsformationen und Felsblöcke. Das ist wunderschön anzusehen und macht den Wald sehr besonders. Junior findet die Steine und Felsen vor allem zum Klettern sehr spannend. Irgendwie sieht der Wald hier aus wie in einem Märchen. Überall sind mossbewachsene Steinbrocken und lässt alles sehr geheimnisvoll und mystisch erscheinen.
Dann taucht endlich das Schild “Esperhöhle” vor uns auf. Da wir unter der Woche hierher gekommen sind, sind wir auf der ganzen bisherigen Wanderung keinem anderen Menschen begegnet. Wir sind ganz allein hier und das ist der Wahnsinn. Vor uns auf einem kleinen Hügel ragt eine große Felsformation vor uns auf. Unten im Felsen gibt es mehrere kleine Aushöhlungen, die wie Höhleneingänge aussehen. Ich bin sehr beeindruckt, muss ich gestehen. Die Esperhöhle wurde erstmals von einem Pfarrer im 18. Jahrhundert entdeckt und dann erforscht. Sie lieferte reichlich Funde menschlicher Knochen und Artefakte. Bekannt ihr sie natürlich schon viel länger. Sie zählt zu den Karsthöhlen.
Heimat der Fledermäuse
Diese Form von Höhlen sind infolge von diversen Einflüssen von Innen ausgehöhlt. Oft kommt es vor – wie auch bei der Esperhöhle -, dass das Höhlendach irgendwann einbricht und die Höhle so nach oben offen ist. Diese Versturzhöhlen kommen in der Natur sehr häufig vor. Die Öffnung der Höhle nach oben hin ist sehr beeindruckend. Steht man in der Höhle und guck gen Himmel ist es ein tolles Gefühl. Die Esperhöhle besteht aus mehreren Grotten, Einbrüchen und Nebenhöhlen. Auch Fledermäuse haben hier eine Heimat gefunden, sodass die Höhle nur von Ende April bis Oktober besucht werden darf, weil die Tiere in den Wintermonaten ihren Winterschlaf halten.
Wer möchte, kann entlang der Wiesent zurück ins Dorf laufen. Auch der Druidenhain ist nur ein paar Kilometer entfernt. Auch ein Ort, den ihr euch unbedingt ansehen solltet. Ein Wanderweg dorthin ist ausgeschildert.
Unser Familienfazit
Gute, kurze Wanderung hauptsächlich durch den schattigen Wald. Die Höhle ist der Wahnsinn. Am besten haben Junior die vielen Felsen gefallen, auf denen man gut herumklettern kann. Eine wunderschöne Wanderung durch den Wald, die auch für die Sommermonate geeignet ist.
Infobox
Adresse: Burggaillenreuth 21, 91320 Ebermannstadt
Parken: Wanderparkplatz an der Ortsdurchfahrt
Informationen: Die Höhle könnt ihr in den Sommermonaten von April bis Oktober besuchen. In den Wintermonaten überwintern hier die Fledermäuse und die Höhle sollte deshalb nicht betreten werden.
Tourentyp: Gut ausgeschildete Wanderwege, überwiegend durch den Wald, die gut miteinander in beliebigen Längen kombinierbar sind. Gutes Schuhwerk.
Tour zum Nachwandern: https://www.komoot.com/tour/1684167165
Einkehrmöglichkeit: Im “Gasthaus Richter” in Leutzdorf gibt es fränkische Küche (Leutzdorf 1, 91327 Gößweinstein)
In der Nähe: Mystischer Druidenhain
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