Gerade jetzt im Frühling ist ein Besuch des Botanischen Gartens in der Erlanger Innenstadt ein Muss. Wenn die Frühlingsblumen erwachen, gibt es hier wieder einiges zu sehen. Der Botanische Garten ist Teil der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), ist aber für alle Besucher frei und kostenlos zugänglich.
Klein aber fein
Auf dem nicht gerade großen Gelände mitten in der Stadt werden Pflanzenarten aus den verschiedensten Klima- und Vegetationszonen gezeigt: Von den Wüsten bis zum Tropischen Regenwald und von den Berggipfeln bis zum Meer sind unterschiedlichste Lebensräume mit ihren Pflanzen vertreten. Neben den Exoten ferner Länder spielen auch die heimischen Landschaftstypen wie Sandmagerrasen oder der Franken-Jura eine besondere Rolle. In der Medizinstadt Erlangen kommt dem Arzneipflanzengarten eine besondere Bedeutung zu. Biologische und ökologische Pflanzungen sowie die System-Anlage runden das Bild ab.
Hinzu kommen neben dem Freigelände noch diverse große und kleine Gewächshäuser. In den Gewächshäusern können Besucher die Pflanzen der tropischen Regenwälder entdecken. Das Canarenhaus zeigt beispielsweise Pflanzen aus mediterranen Regionen und den Makaronesischen Inseln. Der jetzige Garten, so wie er heute ist, umfasst eine Fläche von ca. zwei Hektar und ist damit einer der kleinsten Botanischen Gärten Deutschlands.
Oase mitten in der Altstadt
Der Botanische Garten ist ein Ort der Entspannung in der Stadt und bietet ein Erlebnis für die ganze Familie. Für den Pflanzenkenner und -freund ist der Garten zudem ein Ort der Anregung und Erfahrung. Stets aufs Neue bieten sich hier Einblicke in eine bezaubernde Formen- und Artenvielfalt von Pflanzen aus aller Welt.
Die Neischl-Höhle
Mein persönliches Highlight ist neben den Gewächshäusern auch immer die Neischl-Höhle. Denn die ist wirklich etwas Besonderes. Denn die Höhle ist nicht echt, sondern eine Nachbildung einer Dolomit-Tropfsteinhöhle der Frankenalb. Also quasi Fake.
Die Grotte kann nur an bestimmten Tagen besichtigt werden. Am besten vor eurem Besuch nochmal informieren. Im inneren ist die Höhle etwa 25 Meter lang und bis 5 Meter hoch. Der Höhlenraum zeigt in erstaunlicher Natürlichkeit hängende Tropfsteine und stehende Sinterbildungen in großer Formenvielfalt, die täuschend nachgebildet sind, was dem Raum eine faszinierende und beeindruckende Wirkung verleiht. Nur wenn man ganz genau hinsieht, kann man erkennen, dass es sich hier nicht um eine echte Höhle handelt. Aber die Illusion ist schon nahe an der Realität. Die Neisch-Höhle erstaunt die Besucher des Botanischen Gartens bereits seit dem Jahr 1907.
Extra-Tipps
Zum Botanischen Garten gehört auch der Aromagarten östlich der Altstadt. Der Aromagarten liegt im Landschaftsschutzgebiet des Schwabachgrundes und ist nur etwa 15 Gehminuten vom Botanischen Garten entfernt. Der Aromagarten bietet eine große Auswahl heimischer und exotischer Duft- und Aromapflanzen auf rund 9.000 m². Die ätherischen Wirkstoffe der einzelnen Pflanzen können am besten wahrgenommen werden, indem man vorsichtig durch die Pflanze streicht und an den Blättern reibt. Ein wahres Durfterlebnis. Den Aromagarten findet man an der Palmanlage Höhe Martiusweg (49°36’09.8″N 11°00’55.1″E)
Außerdem gibt es im Botanischen Garten die Möglichkeit, auf Entdeckertour zu gehen. Mit der Actionbound-App und einem Smartphone könnt ihr ganz einfach auf digitale Schnitzeljagd durch den Garten gehen und verschiedenen Aufgaben lösen.
Oder ihr startet die Gartenrallye “Antonia Botanika”. Das gedruckte Heft dafür findet ihr am Eingang des Gewächshauses. Durch die ansprechende altersgerechte Gestaltung und die interaktiv aufgebauten Seitenlayouts werden Kinder auf besondere Aspekte des Gartens aufmerksam gemacht und können diese im Anschluss selbständig weiter entdecken und erleben. Auf diese Weise dient die Garten-Rallye als wichtiger Impulsgeber und bietet Kindern einen Anreiz, genauer hinzusehen und die vielen Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt gezielter unter die Lupe zu nehmen. Viel Spaß!
Unser Familienfazit
Ein Besuch im Botanische Garten gehört für uns zu jedem Stadtbesuch einfach dazu. Auch für uns waschechte Erlanger ist das grüne Fleckchen Erde mitten in der Stadt eine Oase für die Seele. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und vor allem die künstlichen Teiche vor den Gewächshäusern ziehen uns immer an. Drin kann man wunderbar Fische beobachten und Frösche hüpfen sehen. Und wir staunen immer wieder über die riesigen Kakteen. Kurzum: Wir lieben den Botanischen Garten zu jeder Jahreszeit.
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