Man muss nicht weit aus Nürnberg herausfahren, um traumhafte Landschaften und wunderbare Wanderpfade zu finden. Die Gegend um Altdorf bei Nürnberg ist ideal für abwechslungsreiche Familienwanderungen. Verschiedenste Wanderwege zeigen den Ausflügler hier die Schönheit der Natur in Form von tiefen Schluchten, hohen Sandsteinfelsen oder uralten Bäume. Unsere Herbstwanderung starteten wir in Grünsberg bei Altdorf und unser Ziel ist die Teufelskirche. Parken könnt ihr am kleinen Wanderparkplatz im Ort direkt an der Grünsberger Straße oder in einer der Nebenstraßen.
Unsere erste Station ist die Sophienquelle. Der opulente Bau mit den Freitreppen zu beiden Seiten des Brunnens wirkt sehr majestätisch und setzt die Quelle wunderbar in Szene. Gleich gegenüber liegt ein kleiner Weiher, der zum Verweilen einläd und in den Herbstfarben der umstehenden Bäume leuchtet. Doch wir sind ja erst am Beginn unserer Wanderung und so verzichten wir auf eine Rast und machen uns stattdesssen auf zum Grünsberger Schloss. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das kleine Schloss kann auch besichtigen, allerdings nur nach Voranmeldung.
Neben dem Schloss beginnt unser eigentlicher Wanderweg mit der weißen 4 auf grünem Grund. Jetzt geht es erst einmal ein paar Höhenmeter in die Tiefe. Da der Boden vom Regen nass und glitschig ist, passen wir höllisch auf, um auf dem nassen Laub nicht ins Rutschen zu kommen. Aber mit gutem Schuhwerk ist die Strecke kein Problem. Es geht immer weiter hinein in den Wald und gerade im Herbst ist es hier wunderschön. Die Natur zeigt sich von ihrer bunten Herbstseite. Gute Kondition solltet ihr allerdings mitbringen, denn der Weg steigt mitunter stetig an. Doch wo es den Berg hinaufgeht, kann man sich sicher sein, dass er irgendwann auch wieder bergab führt. Und so ist es auch.
Die sagenhafte Teufelskirche
Jetzt nähern wir uns dem schönsten Teil unserer Wanderung, der sagenumwobenen Teufelskirche. Der hohe Sandsteinfelsen ist das absolute Highlight auf der Tour und durch seine Größe recht imposant. Beim sogenannten Hohen Schlag bleiben wir eine Weile stehen und bewundern das gewaltige Naturdenkmal. Am Felsen fließt stellenweise der Bach als kleiner Wasserfall herunter.
Das Ende der Schlucht mit den hohen Sandsteinfelsen wird Teufelskirche genannt und der Name kommt nicht von ungefähr. Es kursieren verschiedene Sagen, wie die Teufelskirche zu ihrem teuflischen Namen kam. Einer Sage nach war der Ritter Jörg von Tann im Wald um Wild zu jagend. Eines Tages verfolgte er – trotz den Ermahnungen seines Burgkaplans – bei der Jagd einen prächtigen Hirsch und verfolgte es eine weiter Strecke. Bis in die Gegend der jetzigen Teufelskirche jagte er dem Tier nach und versperrte ihm den Weg. Der Hirsch sah keinen Ausweg mehr und stieß aus Angst seinen Verfolger vom Fels. Der Felsen löste sich und begrub den Jäger unter sich. An genau dieser Stelle tat sich eine gewaltige Schlucht auf und der Teufel holte sich den übermütigen Jäger und fuhr mit ihm hinab in die Hölle.
Wir folgen von hier aus dem schmalen Trampelpfad durch die Schlucht hindurch. Es geht über Holzplanken, kleine Brücken und Steinen. Uns fällt auf, dass in der Schlucht viele umgefallene Bäume liegen, die teilweise quer über den Weg hängen. Die Natur wird hier anscheinend sich selbst überlassen und das lässt die gesamte Schlucht wild und romantisch wirken.
Unser Familien-Fazit
Der Weg ist abwechslungsreich und windet sich verschlungen durch die Schlucht. Auf Stein- und Holzbrücken zu laufen, macht einfach Spaß. Aufgrund des aufgeweichten, matschigen Bodens empfehle ich festes und wasserdichtes Schuhwerk. Gummistiefel für Kinder sind hier nicht verkehrt. Für unseren Siebenjährigen war die kleine Wanderung überhaupt kein Problem und für abenteuerlustige Kinder – wie unser Sohn – ist der Rundweg die perfekte Waldwanderung.
Infobox
Adresse: Am Weingarten 24, 90518 Altdorf bei Nürnberg
Parken: Parkplätze am Wanderparkplatz an der Grünsberger Straße schräg gegenüber des Schlosses.
Informationen: ganzjährig zugänglich, kostenlos. Der Weg durch die Schlucht ist teilweise sehr matschig und erfordert gute Trittsicherheit und festes Schuhwerk.
Tourentyp: Rundweg geht meist durch den Wald auf unbefestigten Wegen über Stock und Stein und ist nicht für Buggys und Rollstühle geeignet.
Einkehrmöglichkeit: „Gasthaus Postmeister“ in Grünsberg, Emil-von-Stromer-Platz 2, 90518 Altdorf bei Nürnberg
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