Vor kurzem haben wir einen Abstecher zu einem ganz besonderen Naturphänomen unternommen: Zur Steinernen Rinne nach Rohrbach im Altmühltal. Steinerne Rinnen könnte man als von der Natur selbst entworfene Wasserleitungen beschreiben. Und solch ein Naturspektakel selbst in freier Natur zu sehen, ist wirklich beeindruckend. Wir parken am Wanderparkplatz unweit der Rinne und sind gleich mal begeistert. Direkt am Parkplatz liegt ein großzügiger Spielplatz. Dieser wird natürlich erst einmal ausgiebig erkundet, ehe wir uns unserem eigentlichen Ausflugsziel zuwenden. Auch ein Kneipp-Becken gibt es vor Ort sowie Bänke zur Rast. Das ist schon mal super hier.
Vom Parkplatz aus folgen wir den Hinweisschildern in Richtung Steinerne Rinne. Und wir müssen nicht weit in das Wäldchen hineinlaufen, als wir auch schon auf einen Bachlauf treffen und auf das Ende der Rinne. Hier beginnt auch ein langer Holzsteg, der uns entlang der Rinne führt. Wenn man so wie wir noch nie eine Steinerne Rinne gesehen hat, dann ist der Anblick schon sehr skurril. Wie eine natürliche Wasserleitung, die auf etwa ein bis zwei Metern Höhe durch das Wäldchen hinunter zum Bach fließt und dort endet.
Naturphänomen Steinerne Rinne
Normalerweise wäscht Wasser den Untergrund über die Zeit immer mehr aus und trägt das Erdreich mit sich fort. Bei der Steinernen Rinne ist es genau umgekehrt. Durch besondere Umstände zwischen kalkreichem Wasser und Tonschichten, die das Versickern des Wassers verhindern und mit dem Zuspiel von Algen und Sauerstoff wird Kalk angereichert. Dieser Kalk setzt sich vor allem am Rand ab und bildet den typischen Kalktuff. Im kälteren Wasser in der Mitte des Rinnsals verläuft dieser Prozess langsamer als an den Rändern und so kann sich nach und nach eine Rinne bilden und über die Zeit wachsen, größer und höher werden.
Bei der Steinerne Rinne in Rohrbach ist etwa 60 Meter lang und an manchen Stellen bis zu einem Meter hoch. Der Mensch hat über die Jahrhunderte etwas nachgeholfen und instandgehalten. Hie und da wurde das Rinnsal künstlich aufgemauert und gepflegt, so dass das Naturdenkmal auch heute noch in seiner ganzen Schönheit erstrahlt.
Wir folgen dem Holzsteg weiter hinauf und kommen nach kurzer Zeit zu einem weiteren Naturphänomen, die sogenannte Rotschlucht mit den Sinterterrassen, die sich ebenfalls aus Kalk gebildet haben. Wunderschön anzusehen, wie hier das Wasser wie über eine natürliche Treppe sich nach unten seinen Weg sucht.
Unser Fazit
Ein lohnendes Ausflugsziel. Hier kann man eine spannende Seite der Natur wieder in voller Schönheit sehen und einem Naturdenkmal ganz nah kommen. Wir haben die Runde durch den Wald noch nach Belieben verlängert und zum Abschluss natürlich nochmal einige Zeit am Spielplatz verbracht. Unserem Achtjährigen hat der Spielplatz fast besser gefallen als die Steinerne Rinne. Tipp: An heißen Tagen hat man die Möglichkeit, im Kneippbecken abzukühlen. Handtuch einpacken!
Infobox
Adresse: Rohrbach, 91796 Ettenstatt
Parken: kostenloser Wanderparkplatz (323X+2H Ettenstatt)
ÖPNV: Busverbindung bis Ettenstatt – weiter zu Fuß bis Rohrbach (ca. 3 km ab Ettenstatt)
Informationen: ganzjährig zugänglich, kostenlos
Tourentyp: Ausgetretene Waldwege teilweise über Holztrassen durch den Wald. Nur teilweise für Rollstühle und Kinderwägen geeignet.
Tour zum Nachwandern: https://www.komoot.de/tour/440754879
Einkehrmöglichkeit: „Burgwirt“ mit Biergarten auf der Wülzburg (Wülzburg 1, 91781 Weißenburg)
In der Nähe: Römererlebnisweg
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