Am Wochenende zog es uns zu einer kleinen Wanderung mal wieder hinaus in die Fränkische Schweiz. Diesmal war unser Ziel das Schloss Greifenstein bei Heiligenstadt. Schon als wir zuhause losfuhren, waren der Himmel und das Wetter grau in grau. Und je tiefer wir hinein in die Fränkischen Schweiz fuhren, desto nebliger wurde es. Zeitweise hatten wir eine Sicht von nur 10 Metern und die Nebelsuppe wurde immer Dichter. Am Ziel angekommen, lag Schloss Greifenstein unter einem grauen Schleier und die Stimmung war dementsprechend gruselig und irgendwie verwunschen. Eine gruselige Atmosphäre, aber total passend zu unserer kurzen Winterwanderung.
Direkt vor dem Schloss gibt es einen Parkplatz. Von hier starteten wir unsere Tour hinein in den Wald. Aber natürlich erst, nachdem wir uns Schloss Greifenstein etwas genauer angesehen haben.
Lost Places mitten im Wald
Neben der Burg führt ein größerer Pfad neben der Burgklause hinab in den Wald hinein. Hier wirkt alles schon ein wenig in die Jahre gekommen und nach ein paar Minuten Fußweg entdecken wir plötzlich ein verfallenes, altes Haus mitten im Wald. Total zerfallen, das Dach eingestürzt, liegt es verlassen vor uns. Natürlich waren wir neugierig und gingen etwas näher ran, spitzten durch die Fenster. Hinein gegangen sind wir nicht, dazu war das alte Fachwerkhaus viel zu baufällig und einsturzgefährdet. Das lassen wir lieber bleiben. Ein richtiger Lost Place auf unserer Tour, aber nicht der einzige wie sich zeigen wird.
Wir folgen dem Weg weiter und sind froh, dass wir uns die Wegstrecke ausgedruckt haben. Vor Ort stellen wir nämlich fest, dass die Wegweiser nicht wirklich hilfreich sind und eher verwirren. Aber mit Handy und Wegplan geh es weiter und so stoßen wir schließlich auf den zweiten Lost Place unserer Winterwanderung. Auf dem Gelände um Burg Greifenstein liegt nämlich die Ruine einer alten Kapelle. Die Kirchenruine ist auch heute noch ein imposanter Bau mit ihren gotischen Fenstern. Im Inneren kann man noch gut erkennen, dass es hier einmal ein Doppelgeschoss gegeben hat, doch mittlerweile ist die Zwischendecke längst eingestürzt und auch den Außenaufgang gibt es nicht mehr. Bis in die 1960er Jahre wurde die Kapelle genutzt, wurde aber nach und nach Opfer von Vandalismus und Diebstählen. Beindruckend ist die Ruine allemal und heute von Kletterpflanzen überwuchert. Bitte passt hier auf, denn die Ruine ist einsturzgefährdet. Betreten auf eigene Gefahr.
Durch den gespenstischen Winterwald
Weiter geht es vorbei an Obelisk und Marterstein durch den nebeligen Wald bis wir am Osten vorbei an Pferdekoppeln wieder den Rückweg zu Schloss Greifenstein einschlagen. Die Straße entlang am Kreisverkehr mit Pavillion und durch die winterliche Allee lässt uns nochmal staunen. Das Winterwetter mit seinen Grautönen lässt die Natur an diesem Tag in einem gruseligen Mantel erstrahlen. Das Wetter machte diese keine Wanderung zu etwas ganz Besonderem und wir haben jede Menge tolle Fotos geschossen.
Besichtigung von Schloss Greifenstein
Leider kann man das Innere des Schlosses nur in Form einer Führung besichtigen. In der Schlosshof konnten wir bei unserem Besuch leider nicht. Erkundigt euch am besten vor eurem Besuch nach den Öffnungszeiten. Diese stehen auch vor Ort nochmal angeschrieben. Das Schloss gehört seit 1691 den Grafen von Stauffenberg.
Im Inneren des Schlosses kann man neben Hirschgeweihen (darunter auch ein 24-Ender) die große Waffensammlung mit kriegerischen Handwerkszeug bewundern sowie mittelalterliche Rüstungen und Waffen aus dem 30-jährigen Krieg.
Abstecher zum Fränkischen Stonehenge
Wer Stonehenge sehen möchte, muss dafür nicht bis nach England reisen. Die Fränkische Schweiz hat ihren eigenen Steinkreis, der fast schon so berühmt ist wie das 5000 Jahre alte Original. Auf unserer Rückfahrt nach Hause machten wir deshalb noch einen kurzen Halt im Örtchen Tiefenpölz. Nur ca. zehn Autominuten von Schloss Greifenstein entfernt, liegt die fränkische Stonehenge-Version. Zwar nicht ganz so groß wie das englische Original, zieht die fränkische Steinformation jedoch viele Touristen an. Auch als wir dort ankamen, waren dort zahlreiche Ausflügler unterwegs. Viel zu sehen gibt es dort nicht, aber mit dem grauen Wetter herrschte auch dort eine tolle Stimmung.
Unser Familienfazit
Ein wunderbarer Ausflug bei wunderbar gruseligem Wetter. Das triste Grau und die gefrorenen Bäume machten den Charme unserer Winterwanderung aus. Vor allem die Ruinen auf dem Weg waren vor allem für meinen Sohn richtig spannend. Zu entdecken und zu sehen gibt es hier viel, auch wenn man bedenken muss, dass die Ruinen auch gefährlich sein können. Also vorsicht bei der Besichtigung. Uns hat die etwa fünf Kilometer lange Tour sehr gut gefallen.
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