Schon lange stand der Besuch des Tierparks Hellabrunn in München auf meiner Ausflugsliste. Dort waren wir tatsächlich noch nie, höchste Zeit also der bayerischen Landeshauptstadt einmal einen Besuch abzustatten. Das Wetter spielte mit und war für einen Tag im Zoo eigentlich ideal. Nicht zu warm und nicht zu kalt.
1911 wurde der Münchener Tierpark Hellabrunn gegründet und liegt wunderschön im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen am südlichen Ende der Stadt. Seit 1928 werden in Hellabrunn alle Tierarten nach Kontinenten aufgeteilt, was den Tierpark zum ersten Geozoo der Welt macht. Das Konzept wird bis heute konsequent weiterverfolgt. Jede der 750 Tierarten lebt also in ihrem natürlichen Lebensraum oder in Lebensgemeinschaften, die auch in freier Wildbahn existieren.
Und genau das alles wollten wir an diesem Septembertag mit eigenen Augen sehen. Da Hellabrunn mehrere Eingänge in den Zoo hat, mussten wir uns erst einmal merken, von wo wir unseren Zoobesuch begannen. Wir starteten am Flamingo-Eingang und die erste große Attraktion war das Urwaldhaus mit den Schimpansen, Gorillas und Alligatoren sowie jeder Menge Reptilien und Fischarten. Das war beeindrucken und auch Junior staunte mit offenem Mund. Am schönsten zu Beobachten waren für uns die Orang Utans. In der großen Innenanlage beobachteten wir lange die Orang-Utan-Babys und ihre Mütter. Es wurde geklettert, gehangelt, gefallen, gesprungen, erkundet und versteckt.
Besonderheiten für Kinder
Als ob die Tiere noch nicht genug wären, gibt es für Kinder außer der Reihe noch einiges mehr zu entdecken. Ein riesiger Abenteuerspielplatz lädt zum Herumtoben ein. Ein idealer Platz für unser Päuschen. Während Junior den Spielplatz entdeckte, machten wir Erwachsenen es uns im Biergarten bequem. Von dort hat man einen idealen Blick auf den Spielplatz, sodass wir Junior immer im Blick hatten und er uns auch wiederfinden konnte. Überhaupt gibt es in Hellabrunn viel Gastronomie. Verhungern und Verdursten muss hier niemand und die Preise sind akzeptabel. Trotzdem hatten wir unseren eigenen Reiseproviant dabei.
Junior ist voll in seinem Element gewesen. Im gesamten Tierpark sind große Steine am Wegesrand verteilt. Die sehen toll aus und laden natürlich zum Klettern ein. Junior ist gefühlt auf jeden einzelnen Stein geklettert und legte eine Energie an den Tag, die uns Erwachsene jedesmal staunen lässt. Und die Hängebrücke, die ihr auf dem unteren Foto sehen könnt, war sowieso Juniors Highlight. Die wippte nämlich wie verrückt und mir war nach der Überquerung richtig übel. Von meinem Sohn kam jedoch nur: “Nochmal!”
Eine schöne Möglichkeit ist auch der Tierspaziergang. Hier könnt ihr mit einem Tierpfleger und natürlich den Ponys und Lamas eine kleine Runde durch den Tierpark drehen. Die Tiere dürfen gestreichelt werden und natürlich kann man den Tierpflegern auch jede Menge Löcher in den Bauch fragen. Leider war bei uns sehr viel los, sodass wir diesen Programmpunkt ausgelassen haben.
Unsere persönlichen Highlights
Wir waren uns einig, dass wir von den Riesenschildkröten mächtig angetan waren. Im Schildkrötenhaus hätten wir Stunden damit verbringen können, den Schildkröten zuzusehen. Und ich persönlich hatte noch nie Schildkröten so nah gesehen. Die Tiere erlebten wir dann auch gleich richtig in Aktion und beim „Liebesspiel“. Die Kinder um uns herum riefen: „Guck mal, die kämpfen.“ Auch Junior fragte: „Mama, kämpfen die?“ Ich nutzte die Gelegenheit und erklärte meinem Sohn, dass die Schildkröten sich lieb hätten und gerade dabei waren, kleine Schildkrötenbabys zu produzieren. Dass das Schildkrötenmännchen dabei gar so brünftige Laute von sich gab, wusste Junior allerdings nicht so recht einzuordnen 😉
Tiertrainings und Fütterungen
Das Schöne am Besuch des Münchener Tierparks ist die Natur. Die Anlagen und der gesamte Zoo mit seinen 40 Hektar sind wunderbar waldig, eingewachsen, großzügig und sehr gepflegt. Man fühlt sich einfach wohl und es gibt natürlich viel zu sehen am Wegesrand. Und wem das Tiere betrachten nicht reicht, dem bieter Hellabrunn auch noch andere Möglichkeiten, mehr über die Zoobewohner zu erfahren. Über den ganzen Tag verteilt finden Tiertrainings statt oder man kann den Tierpflegern bei Fütterungen zusehen. Auch kann man die Gelegenheit nutzen, beim “Tierpfleger Treffpunkt” persönlich Fragen über die verschiedenen Tiere zu stellen. Das ist ne tolle Sache.
Wir begaben uns am Nachmittag in die Hellabrunn-Arena. Hier sollte gleich das Greifvogel-Training stattfinden. Zum Glück waren wir schon früher da, denn die Sitzplätze füllten sich rasch. Während die Tiere ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten, erzählten die beiden Tierpfleger viel Wissenswertes über die Vögel. Zum Beispiel wissen wir jetzt, dass Uhus und Eulen vollkommen lautlos fliegen können. Diese Fähigkeit ist besonders Nützlich um sich unbemerkt der Beute nähern zu können. Und die nachtaktiven Vögel sind obendrein viel leichter als sie aussehen. Wieder was gelernt. Die Flugvorführung war toll und wenn ihr mal im Münchener Tierpark unterwegs seid, nehmt die Möglichkeit wahr und seht euch die Flugshow an. Junior war auch begeistert und wenn die Eulen knapp über unsere Köpfe geflogen sind, war das schon etwas Besonderes. Die Vorführung war wirklich großartig.
Unser Familienfazit
Selten waren wir in einem Zoo so nah an den Tieren dran wie in München. Von der Fläche her, ist Hellabrunn zwar nicht der größte Zoo Deutschlands, jedoch gibt es eine Menge zu sehen. Leider keine Tapire, die ja meine absoluten Lieblingstiere sind. Die Tapire werden nämlich seit letztem Jahr nicht mehr in Hellabrunn gehalten. Sehr schade, wie ich finde.
7 Kommentare zu “Familienausflug: Tierpark Hellabrunn in München”