Dieses Ausflugsziel zum “Pfad des Drachen YSTORION” führt uns nach Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz. Mitten in der Sulzbacher Altstadt zwischen Stadtmauer und dem Stadtwall liegt der Stadtgraben mit dem Drachenpfad.
Parken kann man bequem fast direkt neben dem Startpunkt neben dem Stadtgraben und dann kann es auch direkt losgehen. Der “Pfad des Drachen YSTORION” hört sich nicht nur imposant an, sondern bietet eine abwechslungsreiche und vor allem interaktive Zeitreise vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Sechs Stationen dieses Erlebnisweges erzählen die Geschichte Sulzbach-Rosenbergs und natürlich zum Drachen Ystorian.




Stadtgeschichte zum Anhören und Anfassen
Los geht es quasi am Kopf des Drachen. Hier an Stadtion 1 erfahren wir über den QR-Code alles zum Miteinander und dem Leben und Lernen im Mittelalter. Die Stadtkulisse im Hintergrund wirkt sehr beeindruckend. Weiter geht es zum Pranger. Hier kann man sich selbst an den Pranger stellen und per Handy lauschen, was es zum Thema Richten und Regieren zu erzählen gibt. Über unseren Köpfen hängt der Bäckerkorb. Der Bäckerkorb war eine Strafe, die Bäcker erhielten, wenn sie zu leichtes oder schlechtes Brot erzeugten. Außerdem kann der Besucher das Gewicht einer Kanonenkugel schätzen, an der Rose “Knorr von Rosenroth” riechen, Schriftlettern entziffern und Eisenerz und Schwammeisen anfassen.
Die Hörstücke zu den einzelnen Stationen sind wirklich gut produziert. Nehmt euch auf jeden Fall Zeit, die sieben, atmosphärisch iszenierten Minihörspiele anzuhören. Der Name “Ystorion” stammt übrigens aus dem Walisischen und bedeutet “Geschichtenerzähler”. Und das tut Drache Ystorion hier auch. In den Hörspielen ist er als Erzähler zu hören.




Die Sage vom Geigerpumperloch
Drachen spielen in den Sagen der Oberpfalz schon immer eine große Rolle. So auch in der Sage vom “Geigerpumperloch”, die sich in Sulzbach-Rosenberg auf dem Schlossberg zugetragen haben soll.
“Aus dem Fränkischen kam vor langer Zeit um die Osterzeit ein Geiger nach Rosenberg, um an den Ostertagen dem jungen Volk zum Tanz aufzuspielen. Im Wirtshaus hörte er erzählen, dass im Schlossberg, auf dem die Ruine des Schlosses stand, große Schätze an Gold und Edelsteinen verborgen wären, und dass dazu der Eingang in der Osternacht sich öffne. Man sagte ihm aber auch, dass ein schrecklicher Drache den Reichtum hüte und bewache. Da packte ihn die Gier nach Gold und Edelsteinen. Keuchend schlich er sich am Karsamstag gegen Mitternacht den Berg hinauf. Am Schlosseingang traf er eine weiße Frau, das verwunschene Schlossfräulein. Sie winkte ihm. Er aber achtete nicht darauf. In den Berg wollte er hinein. Dort mussten ja die Schätze sein. Plötzlich stand er vor einer verfallenen Treppe, die in die Tiefe führte. Rasch hinunter! Er kam in einen unterirdischen Gang, links und rechts und unten und oben lauter Felsgestein. In seiner Geldgier hatte der Geiger den Drachen ganz vergessen. Dieser aber kam ihm nun entgegen. Fürchterlich fauchend und Feuer speiend. Das Geigerlein rannte um sein Leben und floh. Der Drache hinter ihm her. Dem Geigerlein gelang es, zu entkommen, aber er fand nicht mehr aus dem Berg heraus. Klettert man, so erzählen die Leute, in die kleine Felsenhöhle am Südwesthang des Schlossberges und legt das Ohr an die Felswand, so hört man den Geiger pumpern. Das Pumpern hört man seit jener Osternacht, in welcher der Geiger verschwand. Deshalb heißt seit jener Zeit die kleine Felsenhöhle am Südwesthang des Rosenberger Schlossberges „Das Geigenpumperloch“ oder „Das Geigerpumperl“.“
Ob die Legende sich tatsächlich so zugetragen hat, sei dahingestellt. Fest steht, dass der Drache in der Sage Ystorion heißt und bis heute einen Schatz bewacht – den Schatz der Sulzbach-Rosenberger Stadtgeschichte.
Wenn der kurzweilige Drachenpfad abgelaufen ist, könnt ihr über die Treppe noch in die Altstadt von Sulzbach-Rosenberg hinaufsteigen. Von hier oben bieten sich eine ganz andere Perspektive auf den Stadtgraben und seinen stählernen Drachen.




Unser Familienfazit
Dieser Ausflugstipp ist mal etwas ganz anderes und eher für größere Kinder geeignet. Der Gang auf dem Pfad des Drachen durch den Stadtgraben macht wirklich Spaß, wenn man sich auf die Geschichte einlässt und auch den Hörsequenzen, erfährt man viel über die Stadtgeschichte und natürlich den Drachen. Nach dem Pfad, unbedingt noch durch die Altstadt schlendern und Sulzbach-Rosenheim erkunden.
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